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Rudolf-Dietz-Hütte

Lage:
Osthang des Kellerskopfes

Baujahr:
1930

Vorgänger:
Keiner

Geschichte:
Im Jahr 1928 ließen die Naturfreunde Naurod am Osthang des Kellerskopfes zu Ehren ihres Mitbürgers Rudolf Dietz den Rudolf-Dietz-Born errichten. Da sich der Laufbrunnen schnell zu einem beliebten Wanderziel und Rastplatz entwickelte, wurde die Aufenthaltsqualität an diesem Platz zwei Jahre später durch den Bau der Schutzhütte wesentlich erhöht.

Rudolf-Dietz Hütte

Namensgeber:
Der bekannte Mundartdichter Rudolf Dietz wurde am 22. Februar 1863 in Naurod als Sohn des Lehrers Carl Wilhelm Dietz geboren. Zunächst besuchte er von 1869 bis 1877 die Volksschule in Naurod. Nach seiner Ausbildung in der Präparandenanstalt Herborn und dem Lehrereseminar Usingen arbeitete Rudolf Dietz dann als Lehrer von 1883 bis 1898 in Freiendiez. Hier begann auch seine literarische Tätigkeit. Er verfasste Gedichte, ein Theaterstück und sogar Schulbücher. Danach wurde er nach Wiesbaden versetzt wo er im Jahr 1900 Anna Helene Auler aus Schauren im Hunsrück heiratete. Die 1867 geborene Anna starb jedoch bereits 1913. Vier Jahre später heiratete Dietz Frieda Katharina Frick. 1925 wurde Dietz, der auch Vorsitzender der Nassauischen Familiengeschichtlichen Vereinigung war, pensioniert. Er war in seiner Zeit ein sehr populärer Mundartdichter und publizierte seine Werke in zahlreichen Büchern und Zeitschriften. Da einige seiner Gedichte als antisemitisch zu bewerten sind und Dietz bereits seit April 1933 NSDAP-Mitglied war, wird seine Person heute durchaus kritisch gesehen. Er starb am 14. Dezember 1942 in Wiesbaden und fand seine letzte Ruhe auf dem Nordfriedhof.

Beschreibung:
Einige Meter hinter dem schönen Rudolf-Dietz-Brunnen aus dem Jahr 1928 steht die zwei Jahre später errichtete Rudolf-Dietz-Hütte, benannt nach dem Nauroder Heimatdichter. Der Brunnen ist aus roh zugehauenen Steinen gearbeitet, beidseitig schirmt ein steinerner Viertelkreis den Zugang zur Hütte ab. Über dem Brunnentrog befindet sich ein Aufsatz mit dem Wasserhahn und einer eingelassenen Tafel mit einem achtzeiligen Gedicht, das sich an den Wanderer wendet: Unter den Zeilen Rudolf-Dietz-Born - Naturfreunde Naurod 1928 ist zu lesen:

Spring Brünnlein spring! - Dein Wasser helle, muntre Quelle, - kühle durstige Kehlen schnelle - allen, die vorübergehn. - Kommt des Wegs ein treuer Freund, - murmle ihm der Quell ins Herz- alter Zeiten Freud und Schmerz! - Brünnlein spring!

Darunter, in der rechten Ecke, ist der Name des Dichtenden F. Eckert zu lesen.

Rudolf-Dietz Hütte

Rudolf-Dietz Hütte

Die Hütte ist nach drei Seiten hin weit in den Wald hinein geöffnet; die Rückwand wird durch senkrecht stehende Brettern gebildet, die durch waagrecht angebrachte Holzbalken, ein Brett und zwei schräg verlaufende Äste gestützt wird. Die Pfosten am Eingang ebenso wie die der Seiten und der Rückseite stehen auf Betonsockeln. In einiger Höhe schirmt eine Balustrade an der Vorderseite die Hütte ab. Diese ist aus geglätteten Rundhölzern gearbeitet, ein Dreieck wird von parallelen, schräg stehenden Hölzern begleitet. Zu den Seiten hin ist diese umlaufende Balustrade ganz einfach gearbeitet, besteht nur aus senkrechten Brettern, oben und unten begrenzt von einem kräftigen Rundbalken. Im Inneren der Hütte ist eine dreiseitig umlaufende Bank zur Rast vorgesehen. Schützend wird der freie Raum - auch bedingt durch den leicht geneigten Waldboden - zwischen Hüttenboden und den Balustraden durch einige größere seitlich angeordnete Steine verringert. Vor der Hütte und vor dem Brunnen sind gröbere, unbehauene Steine findlingsartig angeordnet.

Rudolf-Dietz Hütte

Über dem Eingang, der durch zwei gekrümmte Äste abgerundet wird, befindet sich eine rechteckige Tafel, eindrucksvoll umrahmt von den kräftigen senkrechten Türpfosten, die das Dach stützen, einem gleichartigen unteren Balken und dem entsprechenden Dachbalken. Hier ist auf hellem Grund in großen Buchstaben in Gotischer Schrift zu lesen:

Rudolf Dietz-Hütte

Darunter folgt in kleinerer, kursiver Schrift ein Vierzeiler:

Bist weit gewandert du dann lenke deinen Schritt - zur süssen Waldesruh in diese liebe Hütt - Nimm sie in treue Hut Und halte rein sie nur - Nur dann dir bleiben gut die Freunde der Natur.

Darunter folgt das Baujahr 1930 und die Erbauer Naturfreunde Naurod.

Rudolf-Dietz Hütte

Ach die pfeilförmige Wetterfahne weist auf den Verein hin: Eingestanzt finden sich die Initialen N.F.N.

Rudolf-Dietz Hütte

Der schmalere mittige Eingang, bekrönt von der Tafel, endet am Dachbalken, aus dessen Mittelpunkt heraus sieben Rundhölzer ein strahlenförmiges Ornament bilden, das das Dach trägt und die ganze Giebelseite ausgestaltet. Die das Dach tragenden Deckenpfosten werden zudem durch sechs gebogene, an den Seitenpfosten versetzt angebracht Äste gestützt; den rückwärtigen Seitenpfosten wurde jeweils ein stützender Ast beigefügt. Das Sparrendach ist nur wenig geneigt. Durch die Staffelung vom Brunnentrog über den steinerneren Aufsatz weiter über den Hütteneingang hinweg, der genau die Maße des Aufsatzes besitzt und ihn formal darin aufnimmt, bis hin zur hoch aufragenden Wetterfahne auf der Dachmitte ist ein reizvolles Ensemble entstanden.

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